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Piano Men. Projektbeschreibung




Ein choreographisches Konzert für 2 Pianisten

Tanzgeschichten lebendig werden lassen auf der Bühne.

Tanz sichtbar werden lassen vor dem inneren Auge des Zuschauers - ohne Tänzer.

Das will das Stück „Piano Men“.

Piano Men ist ein choreographisches Konzert für 2 Pianisten und öffnet einen unerforschten Raum. Es richtet den Fokus auf die musikalischen und gesprochenen Stimmen der allgegenwärtigen Begleiter bedeutender Persönlichkeiten der Tanzgeschichte: Ihrer Korrepetitoren.

Die Piano Men wirken als unsichtbare, doch in ihrem Beitrag nicht zu unterschätzende Mit-Arbeiter und sind oft unbefragte Zeugen im Prozess der Entstehung und bei der Präsentation der Choreographien in Tanzgeschichte und -gegenwart.

Mit ihrer Liebe zur Musik und ihrer Leidenschaft für den Tanz,  mit hoher (Selbst)Reflexion bei gleichzeitig großem Einfühlungsvermögen gegenüber allen Beteiligten im Probenprozess, mit der Vielseitigkeit der von ihnen übernommenen Aufgaben bei umfassendem Bewusstsein für das musikalisch Nötige und Mögliche, ist jeder der von uns interviewten Menschen ein lebendiges Archiv mit speziellem Wissen.

Das in aktuellen Interviews von 10 engen Mitarbeitern bedeutender Persönlichkeiten des Tanzes in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland gesammelte Wort-, Bild- und Tonmaterial sind der Ausgangspunkt für das Bühnenstück „Piano Men“. Das Wissen und die Erfahrung von Pianisten über Tanz werden durch zwei Protagonisten auf die Bühne gebracht. Ihr choreographisches Konzert macht die Perspektive der Piano Men auf Tanz, Tänzer, Tanzgeschichte auf der Bühne sichtbar und hörbar.

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Piano Men. Proben Prozess




Die Namen der Menschen, die die Tanzwelt mit ihrer Auffassung von Tanz um Dimensionen erweitert haben, sind mehr oder weniger bekannt: Gret Palucca,  Lotte Goslar, Jean Cébron, Renate Schottelius, Pina Bausch, William Forsythe. Mit dem speziellen Ansatz und der eigenen Arbeitsweise jedes dieser Künstler wurden Raum / Emotionen / Körper anders gesehen und neu ins Verhältnis zueinander gesetzt. Die Elemente wurden plötzlich aus einer weiteren Perspektive für den Zuschauer von Tanz sichtbar und fühlbar.

Was ist Tanz? Diese Frage stellt sich dabei immer wieder neu und es gibt jedes Mal (nur) eine vorläufige, weitere Antwort, bis ein zeitgenössischer Choreograph mit seiner Arbeit erneut eine nicht bekannte Facette ans Licht bringt. Unbekannt und ungehört geblieben ist dabei bisher die Stimme des nicht zu unterschätzenden musikalischen Beitrags im Tanz: Die der Piano Men, der Korrepetitoren und musikalischen „Begleiter“ in allen Bereichen und in allen Stadien einer Tanzproduktion.

Das Stück Piano Men bringt den Beitrag ins (Rampen)Licht, den die musikalischen Mitarbeiter der Choreographen und Tanzpädagogen geleistet haben. Worin bestanden konkret ihre Aufgaben, wie haben sie den Choreographen zugearbeitet und wie die Tänzer unterstützt, mit ihrem feinen Sinn für „Bewegung“ auf allen Ebenen?

Was sehen die Piano Men, wie sieht Tanz aus ihrer Perspektive aus?  

Aktuelles Interviewmaterial, aufgenommen im Frühjahr 2013 der Oral History Methode folgend, mit 10 Pianisten - Korrepetitoren, Komponisten, einer Ballettmeisterin -, die die oben genannten Persönlichkeiten begleitet haben oder noch für sie arbeiten, sind das Ausgangsmaterial, mit dem zwei Pianisten in „Piano Men“ auf der Bühne „spielen“.

David Morrow - Korrepetitor und langjähriger musikalischer Mitarbeiter des Ballett Frankfurt und ein Gastpianist spielen auf der Bühne mit und gegen die Interviewmaterialien. Sie sind Klangkünstler und zeigen uns die musikalische Seite von „Tanz“ aus ihrer Perspektive. Deutlich wird die Bedeutung und die Bandbreite des Einsatzes von Musik in der  Entwicklung von Tanzunterricht und künstlerischem Prozess. Die Piano Men - ihr Können ist ein unschätzbarer musikalischer Beitrag, ihr Wissen ein großer Schatz, der ihren persönlichen Anteil an der Tanzgeschichte lebendig werden lässt.

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Piano Men. Stückkonzept




Das Konzept des Stücks sieht es vor, dass es eine feste Struktur für einen Protagonisten und Pianisten gibt, der bleibt und mitreist: David Morrow, Korrepetitor und Komponist beim Ballett Frankfurt und für William Forsythe. Ein zweiter, lokaler und variabler Pianist, in dessen musikalischer Laufbahn Tanz eine wichtige Rolle spielt, wird bei einer Aufnahme des Stücks in einer anderen Stadt vor Ort ausgesucht. Er wird im Probenprozess Parts übernehmen und sein professioneller und persönlicher Beitrag zur Tanzgeschichte werden in die bestehende Struktur des Stücks einfließen. Der spielerische und freie Umgang mit dem Material wie bei der Entwicklung der ersten Fassung ist auch hier in der Fortschreibung des Stückes Teil des Konzepts.

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